
SUCCESS STORIES - Rittal
Umfassende Belastungstests der Firma Rittal im TechCenter von Mosca
Hohe g-Kräfte wirken nicht nur auf Astronauten beim Raketenstart oder auf Dummies bei Crashtests ein. Enormer Be- und Entschleunigung unterliegen auch verpackte Güter, beispielsweise während des Transports oder Sicherheitstests. Zum Cape Canaveral oder zum ADAC muss sie dafür aber niemand bringen: Im firmeneigenen TechCenter testet die Mosca GmbH die Ladesicherheit umreifter oder umwickelter Verpackungen. Das umfassende Testangebot in Waldbrunn nahm auch Rittal in Anspruch – und ebnete damit den Weg für noch transportsicherer verpackte Schalt- und Serverschränke.
Rittal ist ein weltweit führender Anbieter für Schaltschranksysteme, Automatisierung und Infrastruktur mit den Bereichen Industrie, IT, Energy & Power, Cooling und Service. Produkte und Lösungen von Rittal sind in über 90 Prozent der Branchen weltweit im Einsatz. Neben der Fertigung, beispielsweise in Rittershausen, setzt Rittal auf ein ausgeklügeltes Vertriebs- und Fertigungsnetz, um die Schalt- und Serverschränke zu Abnehmerinnen und Abnehmern auf der ganzen Welt zu bringen – schnell lieferfähig und ab Lager verfügbar.
Eine Frage der Sicherheit
Für den Transport der Ware setzt Rittal auf zwei bewährte Mittel: Paletten und robustes Umreifungsmaterial, mit dem sich je nach Schrankgröße bis zu vier Schaltschränke sicher auf den flachen Transporthilfen befestigen lassen. Rittal verwendete dazu bis vor kurzem eine Kombination aus Horizontal- und Vertikalumreifung, mit der Umreifungsmaschinen in Ritterhausen die Paletten sicherten. Das Knifflige daran: Trotz doppelter Sicherung ließen sich Produkt und Palette oft nicht optimal miteinander verbinden. Dadurch bestand das Risiko, dass die Schaltschränke sich auf den Paletten bewegen könnten. „Für uns war klar, dass wir dieses Risiko minimieren müssen, um unsere Schaltschränke so sicher wie möglich transportieren zu können – auch über lange und sehr anspruchsvolle Strecken“, berichtet Philipp Grahn, Abteilungsleiter Global Distribution Center in Rittershausen. „Wir suchten also nach nachhaltigen Möglichkeiten, die Qualität unserer Ladeeinheiten noch weiter zu verbessern.“

Transparenz durch Tests
„Wir wollten genauer verstehen, welche Kräfte während der Fahrten auf die Ladeeinheiten einwirken. Dies erforderte erweiterte Testmöglichkeiten – und einen entsprechend ausgerüsteten Partner, der das Geschehen objektiv beurteilen konnte,“ betont Grahn. Zusammen mit seinem Team machte er sich auf die Suche und wurde bei der Mosca GmbH fündig. Rittal hatte bereits Umreifungsmaschinen des Unternehmens am Rittal-Standort in Herborn im Einsatz. „Mosca kennt sich mit Umreifungs- und Stretchwickelmaschinen bestens aus. Weil wir die Schaltschränke mit Umreifung fixieren, wollten wir Mosca diese Befestigungsart genauer beurteilen lassen“, so Grahn weiter.
In Waldbrunn betreibt Mosca seit Mitte 2023 ein eigenes „TechCenter“, in dem es entsprechende Tests durchführt: Vibrationen, Stöße durch Schlaglöcher oder ruckartiges Bremsen und Beschleunigen kann Mosca dank entsprechender Teststationen realitätsnah simulieren. „Das Angebot von Mosca kam wie gerufen, um mit minimalem Aufwand eine detaillierte Analyse durchzuführen – und dabei die Perspektive ausgewiesener Expertinnen und Experten einzuholen“, erinnert sich Grahn. Nach ersten Gesprächen im September 2023 war klar: Rittal führt im TechCenter von Mosca Tests mit unterschiedlichen Palettenbildern – so heißen die Palettenkonfigurationen in Fachkreisen – durch. Paletten mit zwei und vier Produkten standen dabei im Fokus, weil die festgestellten Mängel hier besonders häufig auftraten.
g-Kräfte genau im Blick
Auf die umreiften Schränke wartete dabei eine besondere Fahrt: Nicht in einem Lkw, sondern auf einem sogenannten Beschleunigungsschlitten ermittelte Mosca, wie sich die palettierten und umreiften Produkte verhalten – und das nicht nur einmal. „Wer verstehen möchte, wie verpackte Produkte reagieren, muss diese nicht nur in verschiedenen Konfigurationen, sondern auch unter verschiedenen Transportbedingungen testen“, erläutert Johannes Wieder, Sales Manager Logistik bei Mosca. Konkret bedeutete das: Mosca beschleunigte den Schlitten unterschiedlich stark, damit verschiedene g-Kräfte auf die Schaltschränke und Paletten einwirkten. Diese Messgröße bezeichnet in der Physik die Belastung, die zum Beispiel der menschliche Körper oder ein Fahrzeug erfährt, wenn sich dessen Geschwindigkeit verändert. Je höher diese ausfällt, desto höher die g-Kräfte und damit der physische Stress, dem die Gegenstände unterliegen. Bei 0,3 g, 0,5 g und 0,8 g ließ Mosca die verpackten Produkte beschleunigen und abbremsen.
Nachdem Mosca diverse Palettenkonfigurationen getestet und die Schaltschränke immer wieder anders positioniert hatte, zeichnete sich eine klare Tendenz ab: „Die Umreifung mit einem zweiten vertikalen Band benötigt genauso viel Material wie das bisherige Umreifungsbild. Ohne Tests hätten wir vermutlich künftig auf zwei vertikale und eine horizontale Umreifung gesetzt – und 30 Prozent mehr Material benötigt“, betont Grahn, der sich mit den Tests sehr zufrieden zeigt.

Zufriedener Kunde
Mit umfassenden Belastungstests im TechCenter von Mosca ermittelt Rittal GmbH & Co. KG optimale Transportverpackungen für Schalt- und Serverschränke
Nachdem Mosca diverse Palettenkonfigurationen getestet und die Schaltschränke immer wieder anders positioniert hatte, zeichnete sich eine klare Tendenz ab: „Die Umreifung mit einem zweiten vertikalen Band benötigt genauso viel Material wie das bisherige Umreifungsbild. Ohne Tests hätten wir vermutlich künftig auf zwei vertikale und eine horizontale Umreifung gesetzt – und 30 Prozent mehr Material benötigt“, betont Grahn, der sich mit den Tests sehr zufrieden zeigt.
Zu sehen, wie Physik wirkt, und zu wissen, wo das Problem liegt, hat uns einem neuen Verpackungsstandard ein großes Stück nähergebracht