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„Projekt-Allianz Umreifungsbänder“ kämpft für delegierten Rechtsakt in der neuen EU-Verpackungsverordnung

02. Apr. 25
5 Minuten Lesezeit

Faktenbasiert für eine Ausnahmegenehmigung: Die Mosca GmbH hat zusammen mit 12 weiteren Unternehmen der europäischen Umreifungsbandindustrie den Verein „Projekt-Allianz Umreifungsbänder“ (PAU) gegründet. Ziel der Allianz ist es, die politischen Entscheidungsträger in Brüssel von der Notwendigkeit einer Ausnahmegenehmigung, eines sogenannten delegierten Rechtsaktes, im Rahmen der neuen EU-Verpackungsverordnung zu überzeugen und Umreifungsbänder von der darin vorgesehenen Mehrwegquote auszunehmen.

Die Packaging und Packaging Waste Regulation (PPWR) reguliert den Umgang mit Verpackungen innerhalb der europäischen Union und verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten, ihre CO2-Emissionen durch Verpackungen zu reduzieren. Übergeordnetes Ziel ist es, die Verwendung von Kunststoffen für Verpackungen zu minimieren und von einer linearen Erdölnutzung – wie etwa bei der Verbrennung von Kunststoffmüll – zu einem Recyclingkreislauf überzugehen. Dazu gehört auch Artikel 29, der strikte Vorgaben und Quoten zur Wiederverwendung von Transportsicherungen wie Stretchfolien, Palettenhauben und Umreifungsbändern definiert – und im Fokus der Allianzbestrebung steht. „Grundsätzlich unterstützen und begrüßen wir die PPWR, da sie sich mit unserer Philosophie und unseren Zielen für eine nachhaltigere Zukunft deckt, und sich etwa für den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Bandmaterialien einsetzt“, so Dr. Martin Bussmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Projekt-Allianz Umreifungsbänder und Abteilungsleiter Material Innovation bei Mosca. „Dennoch sehen wir bei Artikel 29 dringenden Handlungsbedarf, um die Sicherheit bei Produkttransporten und zur Sicherstellung von Lieferketten zu gewährleisten.“

Bliebe der Artikel unverändert, könnte dies signifikante Auswirkungen auf etablierte und sichere Logistiklösungen ab August 2026 haben – mit gravierenden Folgen für die Sicherheit und die weltweiten Lieferketten, wie Bussmann betont: „Die Wiederverwendung von Umreifungsbändern birgt erhebliche Sicherheitsrisiken, da Materialermüdung die Stabilität der Transportverpackung schwächt, wodurch Paletten oder Pakete verrutschen oder beschädigt werden können. Besonders in dynamischen Anwendungen wie Notbremsungen kann dies sowohl für Güter als auch für Personen gefährlich werden.“ Um das zu verhindern, hat Mosca gemeinsam mit anderen Firmen wie Teufelberger, Fromm Plastics, Messersi, Sekisui Jushi, Embalcer, cpdesign, und Green Tech die Projekt-Allianz Umreifungsbänder gegründet.

Faktenbasierte Prüfungen als Schlüssel zur Ausnahmegenehmigung

 

Mithilfe eines umfassenden, wissenschaftlich fundierten Positionspapiers möchte die Allianz aufzeigen, dass Umreifungsbänder bei wiederholter Verwendung ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen und im Vergleich zu alternativen Verpackungslösungen wie Metallboxen dennoch nachhaltiger sind – weshalb eine Ausnahmegenehmigung für diese Art der Transportsicherung unerlässlich ist. „Nur mit unabhängigen Untersuchungen und gebündelter Expertise können wir eine evidenzbasierte Grundlage schaffen, die den politischen Entscheidungsprozess in Brüssel unterstützt“, sagt Dr. Bussmann.

Die Grundlage des Positionspapiers bilden umfassende, unabhängige Tests, die unter anderem vom Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) durchgeführt werden. Dabei untersucht das Forschungsteam verschiedene auf molekularer Ebene und analysiert, wie sich die Materialeigenschaften der Bänder durch die Belastungen während des Gebrauchs und bei Mehrfachnutzung verändern. „Die ersten Ergebnisse bestärken uns in unserer These, dass eine Wiederverwendung zu Materialschwächen führt und die Sicherheit der Transportverpackung nicht mehr gewährleistet. Ein zentraler Aspekt, der für die Ausnahmegenehmigung spricht, um die Sicherheit am Ende einer Lieferkette weltweit zu gewährleisten“, erklärt Dr. Martin Bussmann.

Nachhaltigkeit von Umreifungsbändern im Vergleich

 

Ein weiterer Schwerpunkt des Positionspapiers ist die Nachhaltigkeitsbilanz von Umreifungsbändern. In einer umfassenden Lebenszyklusanalyse werden Umreifungsbänder mit Alternativen wie Metallboxen oder faltbaren Transportkisten verglichen. „Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass Umreifungsbänder trotz einmaliger Nutzung eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als schwerere, wiederverwendbare Verpackungslösungen“, sagt Bussmann. „Es ist uns wichtig, messbar und wissenschaftlich fundiert zu zeigen, dass unsere Bänder nicht nur sicher sind, sondern auch eine Minimalverpackung, die nachhaltig ist – und das auch im Vergleich zu alternativen Lösungen.“

Nach Abschluss der Tests und Analysen Anfang 2025 werden die Ergebnisse von einer europäischen Universität überprüft, um die wissenschaftliche Validität sicherzustellen. „Die zusätzliche externe Überprüfung stärkt die Glaubwürdigkeit unserer Ergebnisse und sorgt für Transparenz in unserem Vorgehen“, so Bussmann.

Mitte 2025 plant die Allianz die Übergabe des Positionspapiers an politische Vertreterinnen und Vertreter in Brüssel. „Wir hoffen, die Entscheidungsträger von der Notwendigkeit eines delegierten Rechtsakts zu überzeugen, der Umreifungs- und Umwicklungsmaterialien als sichere und nachhaltige Verpackungslösung anerkennt und damit den langfristigen Einsatz von Umreifungsband in der Transportverpackung sicherstellt“, fasst Bussmann zusammen.

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